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St. Stephanus

St. Stephanus Beckum

St. Stephanus

Die St. Stephanus-Kirche in Beckum, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein bedeutendes historisches und architektonisches Wahrzeichen, dessen Ursprünge bis in die frühen Tage des Christentums in der Region zurückreichen. Mit einer Geschichte, die über ein Jahrtausend umfasst, steht diese Kirche als Zeugnis für den unerschütterlichen Geist und Glauben ihrer Gemeinde.

Die frühen Anfänge und archäologische Entdeckungen

Die Wurzeln der St. Stephanus-Kirche reichen bis etwa 785 n. Chr. zurück und machen sie zu einer der frühesten Missionspfarreien im Münsterland. Archäologische Ausgrabungen im Jahr 1964 ergaben, dass die heutige Kirche das vierte Bauwerk ist, das an dieser heiligen Stätte steht. Die erste Kirche war eine einfache Hallenkirche mit einer runden Apsis und wurde gegen Ende der Sachsenkriege errichtet. Mit der Ausbreitung des Christentums wurde diese frühe Kirche zum Mittelpunkt der Gemeinde, und christliche Bestattungen fanden um sie herum statt, wodurch die früheren heidnischen Begräbnisstätten südwestlich der Siedlung ersetzt wurden.

Die zweite Kirche, die im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut wurde, war etwas größer und hatte eine halbkreisförmige Apsis. Dieses Bauwerk wurde später renoviert und verstärkt, aber im 12. Jahrhundert durch ein Feuer zerstört. Die dritte Kirche, die an ihrer Stelle errichtet wurde, war eine dreischiffige Struktur, deren unterer Turmabschnitt aus dem 13. Jahrhundert noch heute Teil des Innenraums der aktuellen Kirche ist.

Die Gründung des Kollegiatstifts

Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Kirche ereignete sich im Jahr 1267, als sie den Status einer Stiftskirche erhielt. Heinrich von Meppen verkaufte zusammen mit seiner Familie ihre Besitztümer, um die Gründung eines Kollegiatstifts zu finanzieren, das am 10. Dezember 1267 offiziell von Bischof Gerhard genehmigt wurde. Dieses Stift war bemerkenswert, da es das erste war, das außerhalb der Bischofsstadt Münster gegründet wurde und somit einen Präzedenzfall für zukünftige Stifte in der Region schuf.

Das Kollegiatstift spielte eine entscheidende Rolle in der Verwaltung und den spirituellen Aktivitäten der Kirche. Ursprünglich aus adligen Kanonikern bestehend, wurden nach und nach auch Mitglieder aus dem Bürgertum aufgenommen. Trotz der Herausforderungen durch die Reformation und die nachfolgende Säkularisation behielt das Stift bis zu seiner Auflösung im Jahr 1811 Einfluss auf die Geschicke der Kirche.

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Architektonische und künstlerische Schätze

Die St. Stephanus-Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Hort bemerkenswerter Kunst und Architektur. Die acht Apostelstatuen im Chor, geschaffen vom Münsteraner Bildhauer August Schmiemann im Jahr 1879, sind exquisite Beispiele für neogotische Kunst. Zu Schmiemanns Werken gehören auch Holzfiguren des hl. Aloysius und des hl. Augustinus am neogotischen Beichtstuhl sowie verschiedene Reliefs, von denen einige leider im Laufe der Zeit verloren gegangen sind.

Die 14 Kreuzwegstationen, die Heinrich Fleige im Jahr 1875 schuf, schmücken die Seitenschiffe. Diese Szenen, die zur Zeit des Bismarckschen Kulturkampfes entstanden, sollen zeitgenössische Porträts enthalten und verleihen dem Kunstwerk eine einzigartige historische Dimension.

Der Prudentia-Schrein

Einer der bedeutendsten Schätze der St. Stephanus-Kirche ist der Prudentia-Schrein, ein goldener Reliquienschrein aus der Zeit um 1230. Dieses Meisterwerk der romanischen Kunst wurde ursprünglich geschaffen, um die Reliquien der Kirchenpatrone Stephanus, Sebastian und Papst Fabian zu beherbergen. Im Jahr 1878 wurde er in Prudentia-Schrein umbenannt, nachdem die Reliquien der hl. Prudentia aus Rom hierher überführt worden waren. Die kunstvolle Gestaltung und historische Bedeutung des Schreins machen ihn zu einem Höhepunkt für Besucher und Kunstliebhaber.

Die historische Orgel

Musik war stets ein integraler Bestandteil des Gottesdienstes in der St. Stephanus-Kirche. Die Orgel der Kirche, deren Ursprünge bis ins Jahr 1572 zurückreichen, ist ein Zeugnis dieser Tradition. Die heutige Orgel, gebaut von Johannes Klais im Jahr 1913, befindet sich in einem barocken Gehäuse eines früheren Instruments, das von Henrich Mencke um 1715 gefertigt wurde. Diese Orgel ist die größte erhaltene spätromantische Orgel in Westfalen und verfügt über einzigartige Elemente wie die originale pneumatische Traktur und eine spezielle Schwellbox für das Vox-Humana-Register. Restauriert in den Jahren 1983/84 und erneut 2011, verzaubert die Orgel weiterhin Zuhörer bei Gottesdiensten und Konzerten.

Die Glocken der St. Stephanus-Kirche

Der Glockenturm der Kirche hat eine bewegte Geschichte, mit Aufzeichnungen über Glocken, die bis ins Jahr 1705 zurückreichen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Glocken umgegossen und ersetzt, insbesondere nachdem sie während der Weltkriege eingeschmolzen wurden. Heute beherbergt der Turm ein harmonisches Geläut von zwölf Glocken, das seit 1952 wieder vollständig erklingt. Jede Glocke hat ihren eigenen einzigartigen Ton und erzeugt eine Symphonie, die über Beckum hinweg erklingt, die Zeit markiert und die Gläubigen zum Gottesdienst ruft.

Die St. Stephanus-Kirche in Beckum ist mehr als nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Glauben, Geschichte und Gemeinschaft. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels miterlebt, von ihren frühen Tagen als Missionskirche bis zu ihrem heutigen Status als bedeutende Pfarrkirche. Besucher der St. Stephanus-Kirche können in dieses reiche Geflecht aus Geschichte, Kunst und Spiritualität eintauchen und aus erster Hand das bleibende Erbe dieser bemerkenswerten Kirche erleben.

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