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St. Cäcilien

St. Cäcilien Köln

St. Cäcilien

Die Kirche St. Cäcilien, auch bekannt als St. Cecilia, gehört zu den zwölf bedeutenden romanischen Kirchen im historischen Zentrum von Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Ursprünglich diente sie als Kirche des Stifts St. Cäcilien, einer Stiftung für Frauen. Ihre Geschichte reicht bis in das späte 9. Jahrhundert zurück. Heute beherbergt sie das Schnütgen-Museum, das sich der mittelalterlichen Kunst widmet und sowohl Geschichtsliebhaber als auch Kunstinteressierte anzieht.

Das architektonische Wunder der Kirche St. Cäcilien

Die Architektur der Kirche St. Cäcilien ist ein eindrucksvolles Beispiel des romanischen Stils, gekennzeichnet durch ihre robuste und stabile Bauweise. Die Kirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika ohne Querschiff, was sie von vielen anderen romanischen Kirchen unterscheidet. Das südliche Seitenschiff endet in einer runden Apsis, während das nördliche Seitenschiff in eine Sakristei führt, die 1479 errichtet wurde und die ursprüngliche Apsis ersetzte.

Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Kirche ist das Tympanon zu Ehren der heiligen Cäcilia, das auf das Jahr 1160 datiert. Obwohl das Original heute im Schnütgen-Museum aufbewahrt wird, schmückt eine Kopie weiterhin das Nordportal und bietet den Besuchern einen Einblick in das reiche künstlerische Erbe der Kirche. Die flache Holzdecke des Mittelschiffs wird durch die Kreuzgewölbe der Seitenschiffe ergänzt, was zur architektonischen Pracht dieses historischen Ortes beiträgt.

Eine Reise durch die Geschichte

Die Ursprünge der Kirche St. Cäcilien liegen im späten 9. Jahrhundert, als sie als Frauenstift gegründet und nach der heiligen Cäcilia von Rom benannt wurde. Lange Zeit wurde angenommen, dass sich an diesem Ort die erste Kölner Kathedrale befand. Ausgrabungen haben jedoch die Fundamente einer rechteckigen Kirche freigelegt, die vermutlich Teil des ursprünglichen Frauenstifts war.

Im 10. Jahrhundert spendete Erzbischof Bruno 50 Pfund Silber für den Bau der Kirche, was auf wirtschaftliche Schwierigkeiten zu dieser Zeit hinweist. Die westliche Krypta, die 1970 neu errichtet wurde, wurde ursprünglich in dieser Zeit gebaut, um Reliquien aufzubewahren. Die Kirche hatte eine große Bedeutung, wie die Tradition zeigt, dass der Erzbischof von Köln hier die zweite Weihnachtsmesse feierte, eine Praxis, die nur von St. Maria im Kapitol übertroffen wurde.

Das heutige Bauwerk der Kirche, das im 12. Jahrhundert errichtet wurde, ersetzte ein früheres ottonisches Gebäude. Der neue Bau, obwohl bescheidener im Design im Vergleich zu anderen romanischen Kirchen in Köln, hat seinen eigenen einzigartigen Charme und historische Bedeutung.

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Veränderungen und Widerstandskraft

Im Jahr 1474 wurde die Kirche den Augustinerinnen aus dem aufgelösten Kloster Maria zum Weiher übergeben. Sie fügten die Sakristei hinzu und ersetzten die romanische Holzdecke des Mittelschiffs durch eine gewölbte Decke, die nach der Kriegszerstörung nicht wiederhergestellt wurde. Die Verbindung der Kirche zum Frauenstift wird auch durch das Gemälde "Madonna mit dem Veilchen" markiert, das heute Teil der Sammlung des Diözesanmuseums ist.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche verschiedene Veränderungen. Nach der Auflösung des Klosters im 19. Jahrhundert wurden die angrenzenden Klostergebäude abgerissen, um Platz für das erste Krankenhaus Kölns zu schaffen, wobei St. Cäcilien weiterhin als Kirche diente. Die Westfassade, die nach dem Abriss des Klosters im neoromanischen Stil wieder aufgebaut wurde, zeigte skulptierte Archivolten und ein Tympanon, das 1849 vom Kölner Dom-Bildhauer Christian Mohr geschaffen wurde. Obwohl der ursprüngliche Eingang heute zugemauert ist und das Tympanon verloren ging, steht die Kirche weiterhin als Denkmal ihrer reichen Geschichte.

Im Jahr 1980 schuf der Zürcher Künstler Harald Naegeli ein Totentanz-Graffiti an der Westfassade der Kirche, das seitdem als historisches Denkmal geschützt ist. Trotz teilweiser Beschädigung im Jahr 2024 laufen Bemühungen, dieses einzigartige Kunstwerk mit Naegelis Zustimmung zu restaurieren.

Ein Zufluchtsort für Kunst und Kultur

Seit 1956 beherbergt die Kirche St. Cäcilien das Schnütgen-Museum, das eine beeindruckende Sammlung mittelalterlicher Kunst zeigt. Diese Verwandlung von einem Ort der Anbetung zu einem kulturellen und künstlerischen Zentrum hat ihrer historischen Bedeutung eine neue Dimension verliehen. Die Sammlung des Museums umfasst Skulpturen, Buntglas, Textilien und andere Artefakte, die einen Einblick in die mittelalterliche Zeit bieten.

Die Glocken von St. Cäcilien

Die Kirche besaß einst eine Sammlung von fünf Glocken, jede mit ihrer eigenen einzigartigen Geschichte. Die größte Glocke, die 1440 gegossen und der heiligen Cäcilia gewidmet wurde, wurde 1843 neu gegossen, aber später während des Ersten Weltkriegs requiriert. Die mittlere Glocke, die um 1560-70 gegossen wurde, diente als Totenglocke und hängt heute in der Kirche St. Peter. Eine weitere Glocke aus dem frühen 14. Jahrhundert, mit der Inschrift "O REX GLORIE VENI CVM PACE", fand nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls ein neues Zuhause in St. Peter.

Die kleine Gabriel-Glocke, die 1493 gegossen wurde, war die einzige Glocke, die die Zerstörung der Kirche im Jahr 1945 überlebte. Zusätzlich gibt es die St. Kunibert-Glocke, möglicherweise von Bischof Kunibert gestiftet, die als eiserne Glocke verwendet wurde, um Stürme und bedeutende Ereignisse zu signalisieren. Diese Glocke, bekannt als Saufang aufgrund einer lokalen Legende, wird heute in der Kirche ausgestellt.

Die Feier der heiligen Cäcilia

Trotz ihrer Verwandlung in ein Museum ehrt die Kirche St. Cäcilien weiterhin ihre Namenspatronin mit einer speziellen Messe zu Weihnachten und am Festtag der heiligen Cäcilia. Diese Tradition bewahrt den spirituellen Kern der Kirche und verbindet ihre historische Vergangenheit mit ihrer heutigen Rolle als kulturelles Wahrzeichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche St. Cäcilien in Köln nicht nur ein Relikt der Vergangenheit ist, sondern ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und kulturellen Entwicklung der Stadt. Ihre architektonische Schönheit, historische Bedeutung und Rolle als Zufluchtsort für mittelalterliche Kunst machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden Besucher Kölns. Ob ihr Geschichtsliebhaber, Kunstliebhaber oder neugierige Reisende seid, die Kirche St. Cäcilien bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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