St. Peter, vor Ort als Petrikirche bekannt, ist ein prächtiges und historisches Juwel im Herzen von Kulmbach, Bayern, Deutschland. Diese gotische, dreischiffige Kirche thront stolz auf dem Plassenburg-Hügel und bietet einen Einblick in das reiche religiöse und architektonische Erbe der Region. Als älteste Kirche in Kulmbach ist St. Peter nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Zeugnis der langen Geschichte und Widerstandsfähigkeit der Stadt.
Die Ursprünge von St. Peter reichen bis ins Jahr 1174 zurück, als erstmals ein Priester namens Luitpold aus Kulmbach erwähnt wurde, was darauf hindeutet, dass die Kirche bereits existierte. Im Jahr 1285 wurde das Patronat der Kirche dem Kloster Langheim durch das Bamberger Domkapitel übertragen. Doch die Geschichte der Kirche war nicht ohne Unruhen. Am 31. Januar 1430 verwüsteten die Hussiten Kulmbach und zerstörten die Kirche. Eine lateinische Inschrift an der südlichen Chorsäule erinnert an den Beginn des Wiederaufbaus der Kirche am 8. Juni 1439.
Die Reformation erreichte Kulmbach 1528 und brachte eine bedeutende Veränderung in die religiöse Landschaft der Kirche. Doch während des Bundeskrieges erlitt die Kirche 1553 erneut schwere Schäden, als sie belagert und zerstört wurde. Der Turm, der als Verteidigungsplattform umgebaut worden war, war ein besonderes Ziel. Die Kirche lag in Trümmern, und das Gewölbe stürzte im folgenden Jahr ein. Erst 1559 begannen die Wiederaufbauarbeiten, bei denen Überreste der ursprünglichen Struktur verwendet wurden. Der Turm wurde 1568 wieder aufgebaut, und 1643 erhielt das Kirchenschiff ein Tonnengewölbe.
Von 1878 bis 1880 wurde St. Peter umfassend renoviert, um ihr spätgotisches Erscheinungsbild wiederherzustellen. Diese Renovierung umfasste die Entfernung der alten gotischen Steinkanzel, die heute im Plassenburg-Museum untergebracht ist, und die Installation eines Kreuzgewölbes im Kirchenschiff. Trotz Plänen, den Turm zu erhöhen, verhinderten finanzielle Engpässe dies.
St. Peter ist eine stattliche Hallenkirche im spätgotischen Stil, erbaut aus Quadersteinmauerwerk. Die Außenfassade weist einen hohen Sockel auf, und die Strebepfeiler des Chors sind mit Wasserspeiern und Nischen für Statuen verziert, während die Strebepfeiler des Kirchenschiffs einfacher gehalten sind. Das Nordportal besitzt einen Spitzbogen mit Stabprofilen und ein neugotisches Tympanon, während das Südportal mit Königsbüsten, Figuren, Tieren und Krabben in der Mittelrille sowie Engeln und Masken an den Säulenkapitellen geschmückt ist. Der Westturm ist mit Maßwerkfriesen und einem geschwungenen Spitzhelm verziert. Die gedrungene Portalvorhalle enthält ein Portal mit einer Figur des heiligen Petrus auf einer Blattkranzkonsole und einem Baldachin aus der Zeit um 1450. An den Chorecken sind zwei Sakristeien angebaut, wobei die südliche moderner ist.
Im Inneren ist die Kirche eine geräumige dreischiffige Hallenkirche mit fünf Jochen. Die Kreuzrippengewölbe, Pfeiler, oberen Wanddienste und Empore wurden im neugotischen Stil ergänzt. Der stark eingezogene, dreischiffige Chor mit zwei Jochen endet in einem Fünfachtelschluss und ist mit einem Sterngewölbe auf Diensten überdacht. Spitzbogenfenster mit reichem Maßwerk, teils mit Fischblasenmotiven, erhellen das Innere.
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Der frühbarocke Altar, der zwischen 1650 und 1653 von Markgraf Christian in Auftrag gegeben wurde, wurde von Johann Brenck und Hans Georg Schlehendorn geschaffen. Die Predella zeigt eine Darstellung des Stifters auf der rechten Seite. Das Taufbecken stammt aus dem Jahr 1880, und die Alabasterreliefs von Brenck und Schlehendorn aus dem Jahr 1647 wurden wiederverwendet. Diese Reliefs zeigen die Anbetung der Hirten, die Beschneidung, die Taufe und Jesus als Freund der Kinder. Ein Kruzifix, das 1649 von Brenck und Schlehendorn geschaffen wurde, schmückt ebenfalls die Kirche. Mehrere Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind erhalten geblieben.
Über der Sakristeitür befindet sich ein Triptychon von 1644 von Friedrich Schmidt. An der Außenseite des Chors sind mehrere Grabdenkmäler zu finden, darunter eines für Georg Wolf von Laineck und seine Frau († 1644), mit ganzfigurigen Darstellungen der Verstorbenen in Hochrelief und einem architektonischen Rahmen. Die Epitaphe von Pastor Peter Otto (1610–1688) und seiner Frau Margarethe geb. Lussovius (1603–1685), mit Halbfiguren der Verstorbenen in Medaillons, wurden wahrscheinlich von Elias Räntz geschaffen.
St. Peter hat eine lange Orgelgeschichte, mit Erwähnungen von Orgeln in den Jahren 1587, 1593 und 1597. Von 1657 bis 1661 baute Matthias Tretzscher eine Orgel. 1859 konstruierte Ludwig Weineck eine neue Orgel (22/II/P) mit einem neugotischen Prospekt, der von Behringer entworfen wurde und heute im Orgelzentrum Valley ausgestellt ist. Eine weitere neue Orgel, Opus 142 von Johannes Strebel (24/II/P), wurde 1907 gebaut und 1941 von Steinmeyer auf 41/III/P erweitert. Dieses Instrument wurde im Jahr 2000 in Valley gelagert.
Die aktuelle Orgel, gebaut von Rieger Orgelbau (Österreich) im Jahr 2000, verfügt über 50 Register auf drei Manualen und ein Pedal. Die Koppeln umfassen I/II, III/II, III/I, I/P, II/P und III/P.
Es wird angenommen, dass einst ein Felsengang zum Langheimer Amtshof existierte, der vom Amtshof aus teilweise noch zugänglich ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Peter in Kulmbach nicht nur eine Kirche ist, sondern ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, Widerstandskraft und architektonischen Entwicklung der Stadt. Ihre Mauern und Artefakte erzählen Geschichten von Glauben, Zerstörung und Wiedergeburt und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für diejenigen, die das reiche kulturelle Erbe Bayerns erkunden möchten.
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