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Gustav-Adolf-Kirche

Gustav-Adolf-Kirche Meppen

Gustav-Adolf-Kirche

Im malerischen Städtchen Meppen in Niedersachsen erhebt sich die Gustav-Adolf-Kirche als ein Symbol für die Standhaftigkeit und den Glauben ihrer Gemeinde. Diese Kirche, die zur ältesten protestantischen Gemeinde gleichen Namens in Meppen gehört, blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reicht. Ihr Weg durch die Zeit, geprägt von Krieg, Wiederaufbau und Erneuerung, spiegelt den unerschütterlichen Geist der Menschen wider, die sie betreut.

Die Entstehung einer Gemeinde

Die Geschichte der Gustav-Adolf-Kirche beginnt im frühen 19. Jahrhundert nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und der darauffolgenden Säkularisierung. Der Herzog von Arenberg erhielt das Amt Meppen als Entschädigung für an Frankreich verlorene Gebiete. Nach dem Wiener Kongress von 1814-1815 wurde Meppen dem Königreich Hannover zugewiesen, obwohl der Herzog bestimmte Rechte behielt. Diese politischen Veränderungen brachten protestantische königliche Beamte und Soldaten nach Meppen, was zur Gründung einer protestantischen Gemeinde führte.

Bis 1817 gab es keine protestantische Kirche oder Schule im Umkreis von vier Stunden, was die Gemeinde ohne wesentliche Dienstleistungen ließ. Dies änderte sich 1842, als Carl Prior als Pfarrer der Gemeinde ernannt wurde. Anfangs fanden die Gottesdienste in Privathäusern statt, bis eine dauerhafte Lösung gefunden werden konnte.

Der Bau der Kirche (1856-1858)

Unter der Leitung von Pastor Prior begannen die Pläne für den Bau einer Kirche Gestalt anzunehmen. Da die Gemeinde weder Land noch finanzielle Mittel hatte, suchte sie Unterstützung beim Konsistorium in Osnabrück und beim König von Hannover. Diese Behörden übernahmen einen Teil der Kosten und erlaubten Haustürsammlungen in Osnabrück und Ostfriesland. 1854 beschloss der Kirchenvorstand, mit dem Bau zu beginnen.

Der renommierte hannoversche Architekt Conrad Wilhelm Hase entwarf die Kirche im Stil der Backsteingotik, wobei er auf sichtbare Konstruktionen und Materialien setzte. Hases Philosophie war in dem Satz "Putz ist Lüge" zusammengefasst. Der Grundstein wurde am 9. Mai 1856 gelegt, und trotz Pastor Priors Weggang 1857 wurde die Kirche am 10. Juni 1858 fertiggestellt und eingeweiht. Wilhelm Grashoff, der bis zu seinem Tod 1903 als Pastor diente, wurde als neuer Pastor ernannt.

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Krieg und Wiederaufbau

Die Kirche erlitt während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden, besonders im Januar 1944 und Februar 1945. Als kanadische Truppen im April 1945 vorrückten, nahmen sie die Kirchtürme ins Visier, da sie dort Beobachter vermuteten. Der daraus resultierende Beschuss zerstörte den Turmhelm, das Dach und die Fenster. Nachkriegswetterbedingungen verschlimmerten die Schäden weiter.

Die 1950er und 1960er Jahre waren von umfangreichen Reparaturen und Wiederaufbauarbeiten geprägt. 1953 wurde der Architekt Werner Zobel aus Nordhorn mit der ersten großen Renovierung beauftragt. Er bewahrte den kreuzförmigen Grundriss der Kirche und gestaltete das Äußere und Innere neu, um bis zu 500 Gottesdienstbesucher aufzunehmen. Bemerkenswerterweise wurden die während des Krieges beschädigte Altarbibel und Kanzel beibehalten.

Ein neuer Name und neue Anfänge

1953 wurde die Kirche zu Ehren des Gustav-Adolf-Werks, einer Organisation zur Unterstützung protestantischer Gemeinden in der Diaspora, in Gustav-Adolf-Kirche umbenannt. Das hundertjährige Bestehen der Kirche wurde 1958 mit der Installation neuer Glocken gefeiert. Diese Glocken, jede mit einer einzigartigen Inschrift und Bestimmung, wurden feierlich durch Meppen getragen, bevor sie im neu aufgebauten Turm installiert wurden.

Der Wiederaufbau 1966/67

Fortgesetzte Kriegsschäden und eine wachsende Gemeinde machten in den 1960er Jahren einen weiteren Wiederaufbau notwendig. Finanzielle Unterstützung von der hannoverschen Landeskirche ermöglichte einen umfassenden Neubau. Die Architekten Brüx und Schumacher planten das neue Design, das vom Nordhorner Architekten Bortfeld ausgeführt wurde. Der Grundstein für die neue Kirche wurde im September 1966 gelegt, und am 17. Dezember 1967 wurde sie eingeweiht.

Das neue Design wies ein zeltartiges Dach auf, das an das Heiligtum der wandernden Israeliten erinnerte. Das Innere, gestaltet für Ruhe und Besinnung, umfasste einen Altar, ein Taufbecken und eine Kanzel aus Bentheimer Sandstein. Die Buntglasfenster von Hans Ohlms verliehen dem Raum eine künstlerische Note, die Themen von Unruhe und Gelassenheit widerspiegelten.

Moderne Verbesserungen

In den 1990er Jahren wurden weitere Verbesserungen vorgenommen, darunter 1994 die Installation eines fünfteiligen Altarbildes des Nordhorner Künstlers Jo Klose. Dieses Kunstwerk lädt die Gottesdienstbesucher in den Kreis der Jünger Jesu ein, mit Inschriften in verschiedenen Sprachen, die die universelle christliche Gemeinschaft betonen. 1997 wurde die Decke der Kirche renoviert und eine neue Orgel von Marcussen & Søn installiert, die über 27 Register und mechanische Traktur verfügt.

Heute steht die Gustav-Adolf-Kirche nicht nur als Ort des Gottesdienstes, sondern auch als Symbol für Widerstandskraft und Erneuerung. Ihre Mauern, durchdrungen von Geschichte, zeugen weiterhin vom Glauben und der Entschlossenheit der Gemeinde, die sie betreut, und machen sie zu einem unverzichtbaren Wahrzeichen für jeden, der Meppen erkundet.

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