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Wedeler Roland

Wedeler Roland Wedel

Wedeler Roland

In der malerischen Stadt Wedel, eingebettet in Schleswig-Holstein, Deutschland, steht eine beeindruckende Figur, die seit Jahrhunderten über den Marktplatz wacht. Dies ist die Rolandstatue, lokal bekannt als der Wedeler Roland. Dieses auffällige Denkmal, das aus dem Jahr 1558 stammt, ist nicht nur ein Symbol für die reiche Geschichte der Stadt, sondern auch ein Beweis für ihren unerschütterlichen Geist.

Der geheimnisvolle Roland

Die Rolandstatue in Wedel ist ein bemerkenswertes Kunstwerk von historischer Bedeutung. Mit einer Höhe von 4,5 Metern und einer Breite von 1,5 Metern ist diese Skulptur aus 32 Blöcken Obernkirchener Sandstein gefertigt, die aus dem Schaumburger Bezirk stammen. Sie steht auf einem 2,2 Meter hohen Backsteinsockel, der ihre imposante Erscheinung noch verstärkt. Die Statue stellt einen Adligen mit vollem Bart und Krone dar, gekleidet in gotische Plattenrüstung, der nach Süden in Richtung Elbe blickt. In seiner rechten Hand hält er ein Schwert, das an seiner Schulter ruht, während seine linke Hand einen mit einem Kreuz verzierten Reichsapfel umfasst, der kaiserliche Macht symbolisiert.

Ein genauerer Blick auf die Statue

Die Rolandstatue ist eine lebendige und farbenfrohe Figur, deren Kleidung und Accessoires teilweise in Goldbronze hervorgehoben sind. Über ihre Schultern ist ein roter Umhang drapiert, der in eine Stütze am Rücken der Statue übergeht. Diese Stütze trägt eine Inschrift, die dem protestantischen Theologen Johann Rist (1607–1667) zugeschrieben wird und in gotischer Schrift verfasst ist. Die Vorderseite des Sockels zeigt ein Sandsteinrelief eines Wappens, das möglicherweise das Haus Schaumburg repräsentiert, obwohl das traditionelle Schaumburger Brennnesselblatt durch ein Herz ersetzt wurde. Auf der Rückseite des Sockels befindet sich ein rundes Sandsteinrelief mit der Inschrift „Gruss und Segen unseren Nachkommen 1856“.

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Die Entwicklung des Roland

Die Ursprünge des Wedeler Roland lassen sich bis etwa 1450 zurückverfolgen, als der Graf von Holstein-Schaumburg wahrscheinlich die Marktrechte der Stadt etablierte, möglicherweise markiert durch ein Marktkreuz. Bis 1558 wurde das ursprüngliche Zeichen durch eine Sandsteinfigur ersetzt, wie eine Quittung für den Stein aus dem Bergwar-Steinbruch bei Obernkirchen belegt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Statue und ihr Sockel mehrfach renoviert. 1602 reparierten Maurer beschädigte Stellen mit Lüneburger Kalk. Nachdem die Statue 1652 umgestürzt war, gewährte der dänische König 100 Reichstaler für ihre Restaurierung, unter der Bedingung, dass die Arbeiten von den Bürgern Wedels durchgeführt wurden.

Trotz dieser Bemühungen war die Statue bis 1692 in einem schlechten Zustand, wie Johann Daniel Major in seinem Werk „Bevölckertes Cimbrien“ dokumentierte. Weitere Restaurierungen erfolgten 1785 und 1835–1836, obwohl die Mittel für eine vollständige Farbrestaurierung nicht ausreichten und die Statue einheitlich grau blieb. 1846 und 1856 wurden zusätzliche Mauerarbeiten durchgeführt, um einen weiteren Einsturz zu verhindern, wobei das Wappen beschädigt und das Schaumburger Brennnesselblatt durch ein Herz ersetzt wurde. Bis 1895 wurde der Sockel im neugotischen Stil umgestaltet, mit ausgeprägten Eckfasen, die ein achteckiges Kapitell für die Statue schufen.

Moderne Restaurierungen und Verlegungen

1907 wurden umfangreiche Reparaturen durchgeführt, einschließlich der Restaurierung von Metallteilen wie Schwert, Kreuzen und Krone, und die Statue wurde in lebhaften Farben neu bemalt. Eine geplante Restaurierung 1938 wurde zwar wegen des Zweiten Weltkriegs aufgegeben, doch die Statue überstand die Bombenangriffe weitgehend unbeschadet. Ursprünglich im Zentrum des Wedeler Marktplatzes gelegen, wurde die Statue 1950 verlegt, um den Ausbau der Bundesstraße 431 zu ermöglichen. Diese Verlegung, trotz Bedenken von Denkmalschutzbehörden, führte zu erheblichen Schäden an der Statue. Der neugotische Sockel wurde durch einen schmaleren, säulenartigen Kern aus Beton ersetzt, der mit Backsteinmauerwerk verkleidet war. Beschädigte Teile der Statue wurden mit Bückeburger Sandstein repariert, und die zuvor gemalte Inschrift wurde in die Stütze eingraviert. Die Statue wurde dann in leuchtenden Farben neu bemalt.

Weitere Restaurierungen fanden 1984 statt, als die Statue gereinigt, stabilisiert und repariert wurde. Nach zwei Fällen von Vandalismus, bei denen die Statue mit Abbeizmittel übergossen und der Reichsapfel beschädigt wurde, wurde ein Schutzanstrich aufgetragen. Die letzte Restaurierung erfolgte 2012, zur Feier des 800-jährigen Jubiläums von Wedel.

Die Symbolik des Roland

Allgemein als Rolandstatue bezeichnet, wird der Wedeler Roland als Symbol für die Handels- und Marktrechte der Stadt angesehen, insbesondere in Bezug auf den historischen Viehmarkt. Diese Interpretation ist jedoch umstritten. Traditionelle Rolandstatuen stellen typischerweise Ritter mit Rüstungen, Helmen, Schwertern oder Lanzen und Schilden dar. Im Gegensatz dazu trägt der Wedeler Roland eine Krone und hält einen Reichsapfel, was auf eine kaiserliche Figur hinweist. 1692 beschrieb Major die Statue als Darstellung von Karl dem Großen, und die Rist zugeschriebene Inschrift identifiziert sie ebenfalls als kaiserliches Bild. Dies deutet darauf hin, dass die Statue von Kaiser Karl dem Großen eher auf den Marktfrieden und die sächsische Rechtsordnung der damaligen Zeit verweist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Rolandstatue in Wedel mehr als nur ein historisches Denkmal ist; sie ist ein Symbol für das Erbe und die Widerstandsfähigkeit der Stadt. Ihre farbenfrohe Präsenz auf dem Marktplatz erinnert an die reiche Geschichte der Stadt und das bleibende Vermächtnis ihrer Bewohner. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte oder gelegentliche Besucher seid, der Wedeler Roland ist eine Sehenswürdigkeit, die einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit bietet.

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